McGrath MAC Gen.3 Videolaryngoskop auf dem SEG RTW 6/86-1
Bereits bei der letzten Vorstandssitzung hatte unser Bereitschaftsarzt Martin Günster vorgeschlagen ein Videolaryngoskops für den SEG-RTW anzuschaffen. Unterstützung fand er dabei durch unseren Schatzmeister und Arzt Jannik Schneider sowie den Bereitschaftsleiter und Notfallsanitäter Dirk Wiß.
Nach intensiver Recherche fiel die Kaufentscheidung auf den Hersteller McGrath. Dieses Modell wird auch auf den Notarzt-Einsatz-Fahrzeugen (NEF) im Rettungsdienstbereich Montabaur und in vielen Kliniken eingesetzt.
Vorteile:
- Batteriebetrieb (keine Akkuladung)
- Macintosh-ähnliche Einweg-Spatel
- Rettungsdienststandard
- unsere Ärzte und alle Notärzte im Landkreis kennen das Gerät und arbeiten regelmäßig damit
- relativ geringe Folgekosten
Mit rund 1.800 € ist dies eine größere Anschaffung, die nicht zur Standard-Ausrüstung von Rettungswagen in Rheinland Pfalz gehört.
Da unser SEG-RTW aber im Rahmen des Katastrophenschutzes als Ergänzung zum Rettungsdienst im Landkreis auch bei schweren Unfällen mit Polytrauma-Patienten eingesetzt wird und der Ortsverein aktuelle über 2 junge Ärzte in der Weiterbildung zum Facharzt der Anästhesiologie verfügt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass der RTW sogar arztbesetzt zum Einsatz kommt.
In der aktuellen Leitlinie „Prähospitales Atemwegsmanagement“ der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (Stand 26.02.2019) steht unter Punkt 11.2 Videolaryngoskopie: "...Videolaryngoskope sollen nicht nur als Alternative für den schwierigen Atemweg vorgehalten, sondern primär eingesetzt werden."
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Empfehlung: Zur Optimierung der Einstellbarkeit der Stimmbandebene und des Intubationserfolges im ersten Versuch soll primär ein Videolaryngoskop mit Macintosh-ähnlichem Spatel zur endotrachealen Intubation eingesetzt werden."
Somit sind wir jetzt auch für die Polytraumaversorgung im Rahmen eines "Massenanfall von Verletzten" (MANV; >5 Verletzte) ein Stückchen besser gerüstet.
Denn wenn die SEG-Einheiten in den Einsatz kommen, kann man nicht davon ausgehen, dass für jeden Schwerverletzten ein NEF des Rettungsdienstes zur Verfügung steht.
Kehlkopfeinstellung mit Videolaryngoskop: indirekte Sicht via Monitör
Darstellung der Stimmritze im Videolaryngoskop
Ein Vorteil des McGrath Gen.3 Videolaryngoskops mit Macintosh-ähnlichen Spateln ist jederzeit parallel zur indirekten videolaryngoskopischen Sicht (über die Kamera) eine direkte Visualisierung der Stimmbandebene möglich. Sollte die Videolaryngoskopie durch Verschmutzung der Kamera mit Blut, Speichel oder Erbrochenem die Sicht auf die Stimmbandebene beeinträchtigt sein, kann jederzeit ohne das Laryngoskop zu wechseln von der (indirekten) Videolaryngoskopie auf die direkte Laryngoskopie (direkter Blick über den Spatel) gewechselt und der Tubus unter Sicht platziert werden.
Einführen des Endotracheal-Tubus unter indirekter Sicht auf die Stimmbandeben
Nachtrag:
der oben beschriebene Fall, das unser RTW auch arztbesetzt zum SEG-Einsatz kommen kann, ist bereits heute, am 05.03.23 bei einen Wohnungsbrand in Selters (WW) eingetreten (siehe unter " Einsätze").