An der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung - BABZ (ehemals Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz - AKNZ) in
Bad Neuenahr-Ahrweiler wurde die (analoge) "Führungs-Simulation MANV" entwickelt.
Ein Planspiel, bei dem Patienten, Einsatzfahrzeuge, Material, Personal und Verletzte durch magnetische Karten simuliert werden. So können große Einsatzlagen in Echtzeit dargestellt werden.
Bei einem Massenanfall von Verletzten (MANV) muss unter der "Abschnittsleitung Gesundheit" schnellst möglich eine funktionierende Führungsstruktur mit Unterabschnitten wir "Erstversorgung", "Behandlungsplatz", "Transportorganisation", "Bereitstellungsraum" und "Betreuungsstelle" aufgebaut werden.
Unter diesen Abschnitten werden dann weitere Unterabschnitte zusammengefasst. Zum Beispiel mehrere "Patientenablagen" im Unterabschnitt "Erstversorgung".
Dabei gilt der Führungsgrundsatz: eine Führungskraft kann maximal 5 Unterabschnitte führen.
So sollte schnell eine Führungsstruktur mit Kommunikationswegen entstehen.
Führungsstruktur und Kommunikationsplan (bei dieser Übung ohen BHP und Betreuung)
Die Führungskräfte müssen ihre Einsatzabschnitte entsprechend der simulierten Lage führen und diese Lage schnellst möglich abarbeiten.
Ziel ist es natürlich immer so schnell wie möglich die Erstversorgung der Patienten sicherzustellen und diese dann schnellst möglich zur Versorgung in Krankenhäuser zu transportieren.
Da die "Patienten" sich in der Lage auch dynamisch verändern (je nach ergriffenen Maßnahmen und Zeit), kann auch die Effektivität des gesamten Einsatzablaufes beurteilt werden.
Auch die Anzahl der Patienten in der Simulation kann jederzeit verändert werden.
Die Führungssimulation ermöglicht das Üben der Führungsstrukturen ohne real eine große Zahl an Einsatzfahrzeugen, Personal und Verletztendarstellern vor Ort zu haben.
Nachdem mehrere Führungskräfte aus dem Westerwald zusätzlich zu ihrer Zug-/Verbandführerausbildung Lehrgänge an der BABZ besucht haben (MANV I und II, Terror I - mit bis zu 250 Patienten) und auch der DRK Landesverband mit diesem Simulationssystem Führungskräfte ausbildet, hat der DRK Kreisverband Westerwald vor einigen Jahren eine eigene Führungssimulation mit unseren real vorhandenen Einsatzfahrzeugen und Einheiten angeschafft.
An diesem Wochenende fand die 5. Übung mit dem System für Führungskräfte im Westerwaldkreis statt.
Szenario heute war ein Verkehrsunfall zwischen LKW und Bus mit insgesamt 39 Verletzten an 4 Patientenablagen.
Zur Vorbereitung auf die Simulationsübung fand 2 Wochen zuvor ein 2-stündiger "Refesher Führung im Einsatz" als Videokonferenz statt, bei dem noch einmal der Aufbau der Führungsorganisation, die Führungsmittel und die Aufgaben der einzelnen Unterabschnittsleiter wiederholt wurden. Besonders der Unterabschnitt Transportorganisation mit Ladezonen war für viele ältere Führungskräfte neu.
Zusätzlich zu den eigenen Übungen bietet unser Ausbilderteam auch Simualtionsübungen in den Nachbarlandkreisen an.
Eine Führungssimulation fand Anfang 2019 im Landkreis Altenkirchen statt, die nächste Simulationsübung ist am 28.10. für die Führung im Landkreis Neuwied geplant.
Regieraum mit allen Fahrzeugen und Einheiiten des Westerwlaldkreises als Magnetkarten
Fahrzeugkarte mit Personalkarten
Patientenablage mit Verletztenkarten und Fahrzeugkarten
Patientenablagen 1, 2 und 3 mit den jeweiligen Gruppenführern
Patientenübersicht an der UAL Erstversorgung
Besprechung ZF / OrgL an der UAL Transportorganisation
UAL Bereitstellungsraum
neu "Fahrzeuge" und Einheiten treffen im Bereitstellungsraum ein
Führungsbesprechung am ELW1 Abschnittsleitung Gesundheit
Übersicht Transporte/Ziele an der UAL Transportorganisation
Abschlussbesprechung mit allen Teilnehmern und Übungsleitern